I Don't Smoke EP Matias Aguayo

Zu sagen, dass Matias Aguayo im Moment lebt, wäre eine Untertreibung. Er BLÜHT AUF im Moment. Als einer der derzeit produktivsten Musiker der elektronischen Tanzmusik findet er immer wieder neue Herausforderungen - sei es beim Kuratieren von Musik-Events (zuletzt fand er verschollene Musik und neue Acts der mexikanischen Sonora-Wüste für eine kommende HKW Berlin-Reihe), beim Kümmern um die Belange des großartigen Cómeme Labels oder kürzlich als Gastsänger von Warp's New Yorker Lieblingsband Battles für deren Song "Ice Cream". Nun kehrt Matias zu Kompakt zurück mit seinen ersten neuen Aufnahmen für das Label seit dem gefeierten Album "Ay Ay Ay" aus dem Jahr 2009 – ein ganz besonderes Werk dank der Tatsache, dass es fast ausschließlich mit Samples seiner eigener Stimme erstellt wurde. Nun bringt Matias das Ganze mal eben zurück auf die Tanzfläche, mit etwas, was sein möglicherweise erster richtiger Ausflug in die Welt der House-Musik sein könnte: "I Don't Smoke" ist pure elektronische Körpermusik, und zwar eine von ganz besonderer Art. Entstanden zwischen Gigs, meist in Zügen oder Flugzeugen – die Musik auf "I Don't Smoke" funktioniert wie eine Art Tourtagebuch. Geschichten von der Straße, Songs, die spontan aufgenommen, auf eine CD gebrannt und in der Nacht gespielt wurden. Permanent direkt getestet am Publikum, wurden diese Tracks beständig verbessert und verfeinert, um dann schließlich Anfang des Jahres gemeinsam mit Scott Monteith aka Deadbeat in seinem Berliner Studio abgemischt zu werden.

Der Titeltrack "I Don't Smoke" erzählt eine Geschichte von der letztjährigen Cómeme Europa-Tour. Matias erzählt sie geradeheraus: "Eine unserer Tour-Kolleginnen fragte (Cómeme-Kollaborateur und Act) 'Rebolledo, hast du eine Zigarette?'. Er: 'Nein, ich rauche nicht'. Dieses Spiel wiederholte sich immer wieder während der gesamten Tournee – sie war sehr betrunken und dementsprechend vergesslich." Zum Glück für uns alle, denn dabei entstand, was der größte Aguayo-Tune sein könnte, seit er "Walter Neff" auf die Menschheit losließ. Eine lautstarke House-Hymne, von der wir ganz sicher sind, dass sie den ganzen Sommer über in unseren Köpfen sein und in den DJ-Sets laufen wird. "Niños" ist inspiriert vom 80er-Jahre-Klassiker "Los Niños del Parque" von Liaisons Dangereuses. Nur von einer irren Percussion angetrieben, macht der Track keine Gefangenen. Laut und stolz. Inspiriert von der gleichnamigen Belgierin ist "Dance Machine" reiner Spaß – flackernde Hi-Hats und eine ansteckende Basslinie zollen dieser phänomenalen Tänzerin den ultimativen Tribut. Schließlich ist "Comeme Riddim" ein Favorit von Aguayo, der aus einem seiner vielen Instrumentals stammt, die er normalerweise in seinen Sets zum Drüber-Singen verwendet. Die digitale Version kommt mit zwei DJ-kompatiblen Bonus Tracks - "Kuddle Riddim" und "Ligado".