Richard Ojijo’s music for the films of german video artist Marcel Odenbach not only underscores and accentuates the imagery and motion, but also serves to propel the narrative too. The compositions are auditory distillations of the visual and create a synergy between music and image that draws the observer ever deeper.
With Odenbach’s and Ojijo’s collaboration now entering its 3rd decade, Ojijo was recently inspired to revisit and remix some of the themes contained within the extensive body of work.
— Matt Karmil, Aug 2021
Die Musik von Richard Ojijo für die Videoarbeiten des Künstlers Marcel Odenbach sind eindrucksvolle Beispiele dafür, wie Klänge Filmbilder nicht nur untermalen oder deren Wirkung atmosphärisch verdichten können, sondern neben dem Visuellen ein gleichberechtigtes Eigenleben entwickeln, das auf das Gesamterlebnis des Films zurückwirkt: plötzlich auftauchende innere Bilder oder Assoziationen, die das Gesehene mit noch größerer Komplexität und Mehrdeutigkeit versorgen.
Wenn sich etwa in „Innerer Sicherheit“ oder „In stillen Teichen lauern Krokodile“ sphärische Flächen und Soundeffekte ausbreiten, erinnert dies zuweilen an elektronische Stimmungen der späten 90er Jahre, obwohl die Thematiken der Filme in gänzlich andere Richtungen weisen. Dabei wird nie der Spannungsbogen der filmischen Dramaturgie vernachlässigt. Vielmehr kommt es zum Wechselspiel von dienender und freier Funktion, in dem die Musik nicht nur ihre schöne, sondern – den Themen der Filme angemessene – beunruhigende Wirkung ausbreiten kann. So tauchen wie aus dem Nichts Stimmen auf oder Geräusche, etwa von Stiefeln in „Beweis zu nichts“, die parallele Narrationen auf die Audiospur legen, um die zum Teil bedrohliche Wirkung der Bilder zu verstärken und womöglich Bereiche des Unterbewussten zu berühren.
Die Zusammenarbeit von Ojijo und Odenbach dauert mittlerweile über 20 Jahre an. Ojijo hat nun seine Arbeiten für die Filme Odenbachs neu zusammengestellt und neu gemischt. Die Platte erscheint im Herbst 2021 aus Anlass der großen Odenbach-Retrospektive im Düsseldorfer K21-Museum. Dort werden auch sieben Videoarbeiten zu sehen sein, von denen fünf in Zusammenarbeit mit Richard Ojijo entstanden sind.
— Michael Kerkmann, Aug 2021
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