'One' is the debut album of Ben Klock. With its forward thinking appeal, it smoothly follows on from Shed's debut last year. Controlling his output over the last decade with care and accuracy, Ben has only released a dozen EPs, rather than falling for an inflationary release policy. Working with Ostgut Ton, Bpitch Ctrl, Memo and his own platform Klockworks only, he chose trust and longevity over quick visibility. So how does a producer whose 12”s have always been dedicated 100% to the dancefloor, approach his first album? “I haven't had a prefab concept really. All I wanted was it to work on it as an album. The piece's atmospheres in itself and in relation to each other were of greater concern than thoughts like 'do I need another ambient track, or do I need a kick drum to make this work in a club?' In principle, all of it's techno, but I don't see 'One' as a pure club album.” Stylistically, Klock draws on plentiful resources. There's the dirty techno in 'Grip', the sexy intermittent 'Check Your Pulse', alongside ambient like tracks like 'Init One' and 'Init Two', as well as the dubstep inspired 'Goldrush'. And then there are the outstanding cuts 'Goodly Sin' and 'Ok' featuring Elif Biçer's vocals. In comparison to her records with Prosumer & Murat Tepeli, here her voice has been reduced to the bare essentials. With its rugged bassline and crafty claps 'Ok' is even reminiscent of a contemporary version of Nicolette's early work with Shut Up And Dance, but first and foremost it expands the Berghain sound to include a notion of pop. 'One' displays a depth and maturity of sound rarely found in this compactness. In all its stylistic variety, this album oozes with Klock's traditional understanding of techno. The special sound at Berghain, the low bass, the hiss and the rumble, the economically used melodic fragments and the eerie atmospheres are present at any moment of this recording. The album creates a sealed off space reflecting Berghain as an actual place. Ben Klock defines techno as visonary music knowing about its past, yet appearing completely up to date without ever coming close to Detroit and minimal clichés. 'One' is a powerful techno album marking an early highlight in 2009 and it raises the bar both for techno and Ostgut Ton. Not a small feat at all!
„One“ ist das Debütalbum von Ben Klock. Ein Album, das in seiner visionären Strahlkraft nahtlos an das Shed-Album auf Ostgut Ton anschließt. Eine inflationäre Releasepolitik kann man ihm nicht gerade vorwerfen: Zehn Jahre nach seiner ersten Platte sind gerade einmal ein Dutzend Veröffentlichungen von ihm erschienen. Der Berliner Produzent und Berghain-Resident-DJ hat eben immer mit Bedacht und Sorgfalt seinen Output kontrolliert, sich mit Ostgut Ton, BPitch Control/Memo und der eigenen Plattform Klockworks auf drei Labels seines Vertrauens beschränkt. Wie macht nun jemand, der sich auf seinen bisherigen Maxis immer 100% dem Dancefloor gewidmet hat, sein erstes Album? „Es gab kein wirklich vorgefertigtes Konzept. Nur, dass es als Album funktionieren soll. Die Stimmung der Stücke in sich und zueinander war mir wichtiger als Überlegungen wie: Brauche ich noch einen Ambienttrack? Oder eine Bassdrum, damit es auch im Club funktioniert? Im Grundtenor ist alles Techno, aber ich sehe „One“ nicht als reines Club-Album.“ Ben hat sich auf „One“ also stilistisch spreizen können: vom dirty Techno wie „Grip“, den sexy pulsierendem „Check For Pulse“, den ambientartigen Tracks „Init One“ und „Init Two“ bis hin zum Dubstep von „Goldrush“. Herausragend sind vor allem auch die zwei Tracks „Goodly Sin“ und „Ok“, auf denen Elif Biçer ihren Gesang beisteuerte. Anders als auf ihren Platten mit Prosumer & Murat Tepeli wurde ihre Stimme dabei bis auf die Essenz reduziert -bei „Ok“ erinnert das Ergebnis mit seinem schroffen Basslauf und den beherzt gesetzten Claps an eine heutige Version von Nicolettes frühe Shut Up And Dance Produktionen - eine so überraschende wie schlüssige Pop-Version des Berghain-Sounds. Es gibt eine Reife im Sound, einen Tiefgang auf „One“, den man in so einer geschlossenen Form bisher selten gehört haben dürfte - vor allem auf einem Album, das bei all seiner stilistischen Bandbreite immer mit einem klassischen Techno-Verständnis heraus produziert wurde. Der spezielle Klang des Berghains ist dabei in jeder Sekunde spürbar: die tiefen Bässe, das Rauschen und Grollen, die sparsam eingesetzten Melodiefragmente, die zwischenweltliche Stimmung, die sich durch das gesamte Album zieht und dabei einen ebenso hermetisch abgeschlossenen Raum erzeugt, wie es auch der Club als physischer Ort tut. Klock definiert Techno als visionäre Musik, die zwar um ihre Geschichte weiß, aber gleichzeitig komplett zeitgemäß klingt - ohne auch nur in die Nähe von Detroit- und Minimalklischees zu kommen. „One“ ist für uns ein extrem starkes Techno-Album, das in seiner Eigenständigkeit zu einem frühen Höhepunkt des Jahres 2009 zählen dürfte. Zumindest sitzt die Messlatte - auch für Ostgut Ton - jetzt erst einmal erfreulich hoch.