Somewhere John Tejada

Auf dem letztjährigen, von allen Seiten gefeierten Album "The Predicting Machine" befand sich das musikalische Mastermind und produzierender Halbgott JOHN TEJADA in vollem Gearhead-Modus. Über eine Fülle von Synthesizermodulen gebeugt, grub sich der in LA ansässige Klangzauberer tief hinein in die Schaltkreise und stellte ein gewohnt fachmännisch gefertigtes Album zusammen, das sowohl Stubenhocker als auch Clubheads in einen ordentlichen Rausch versetzte. Jetzt kehrt der Lehrmeister mit SOMEWHERE zurück, einer Doppel-Headliner 12", die das Feuer neu entfacht und Taten folgen lässt.

Aufbauend auf Klassikern wie "Mono On Mono", "Timebomb" und vor allem "Mind Bend" (mit Justin Maxwell), schickt SOMEWHERE auf der A-Seite einen Roboter-Spürhund auf die Jagd nach dem Geist in der Maschine: "Ich bin mir nicht ganz sicher, woher er kommt", sagt die Stimme, aber er "muss irgendwo sein". Was als einfache Aufklärungsmission begann, entwickelt sich schnell zu einer herrlich pumpenden Angelegenheit, die auf die totale Zerstörung des Dancefloors ausgelegt ist; voll ausgestattet mit messerscharfer Percussion und handgeschliffenen Hooklines, findet dieses Biest von einem Track sicherlich seinen Weg zu den verschwitzten Tänzern.

Die gleichen erstklassigen Produktions-Skills finden sich auch auf ELSEWHERE, einem langsam brennenden Heartcore-Stepper, der seine massive Bassline in aller Öffentlichkeit versteckt. Der B-Seiten-Cut agiert etwas zurückhaltender als sein Geschwisterchen und setzt auf düstere Akkorde und breitflächige Synthies, weigert sich aber dennoch, Gefangene zu machen: Ein solides Fundament aus wummernden Kicks und brutzelnden Hi-Hats erzeugt eine klare Haltung gegenüber der hungrigen Meute. Einmal mehr legt JOHN TEJADA noch einen oben drauf und liefert hochgradig nahrhaftes Futter für den täglichen Schellackbedarf, mit einer 12", die es in sich hat und sich in dem Moment in deinen Ohren einzunisten beginnt, in dem du die Nadel fallen lässt. Sei elektrisch, mein Freund!