Looking back from the year 2022 to the first Speicher compilation from 2003, listening into tracks like "Irre" and "Fieber" by Superpitcher, "Pride Is Weaker Than Love" by Michael Mayer, "Musick 1" by T.Raumschmiere, "How We Rock" and "Superthiel" by Reinhard Voigt or finally "Vision 3" by Voigt & Voigt, it's hard to suppress feelings of nostalgia and melancholy. At the same time, any further comparison of these moments from the beginnings of the millennium, immortalized in digital format, with the real now and today feels strangely askew. If you're young today, you first have to listen and get used to this kind of club music as it was produced almost 20 years ago and which was celebrated all over the world at that time, whether in the small clubs or at big festivals with dance floors that stretched to the horizon. Whoever was young back then, whoever was there when KOMPAKT got serious about "rocking" after the musical history of minimal and pop had been told for the time being, still gets at least goosebumps today from the uncompromising vision, the energy and the spirit that the Speicher tracks of that time transport. In terms of pop history, this sound was not only the answer to the years of pampering by Minimal, it was also the result of the great success that the artists and DJs of the first KOMPAKT generation had in the early noughties, and therefore regularly traveled the world with their heavy boxes. Numerous established clubs and festivals had sprung up and quite a few among them had made KOMPAKT nights or floors a permanent or recurring item on their program: Panoramabar, Robert Johnson, Nitsa, Melt!, Sónar and Benicassim ... the list was long and the legendary nights always a bit longer, usually going on at least until dawn. Intoxicated by themselves, the dancing masses, fueled by alcohol and other substances, this then still not very diverse gang of skinny young men provided a unique soundtrack to their almost daily and nightly reality. Charmingly brutal, subtly sexual, radically chic: they never got together again so young.
Wenn man aus dem Jahr 2022 auf die erste Speicher-Compilation von 2003 zurückblickt, wenn man hinein hört in Tracks wie “Irre” und “Fieber” von Superpitcher, “Pride Is Weaker Than Love” von Michael Mayer, “Musick 1” von T.Raumschmiere, “How We Rock” und “Superthiel” von Reinhard Voigt oder schließlich “Vision 3” von Voigt & Voigt, fällt es schwer, Gefühle von Nostalgie und Wehmut zu unterdrücken. Gleichzeitig fühlt sich jeder weitere Abgleich dieser im digitalen Format verewigten Momente aus den Anfängen des Jahrtausends mit dem realen Jetzt und Heute seltsam schief an. Wer heute jung ist, der muss erstmal zuhören und sich gewöhnen an diese Art von Clubmusik, wie sie vor knapp 20 Jahren produziert wurde und die damals auf der ganzen Welt gefeiert wurde, ob in den kleinen Clubs oder auf großen Festivals mit Tanzflächen, die bis zum Horizont reichten. Wer damals jung war, wer mit dabei war, als KOMPAKT mit dem “Rocken” ernst machte, nachdem die musikalische Geschichte von Minimal und Pop bis auf Weiteres auserzählt war, der bekommt heute immer noch wenigstens eine Gänsehaut von der kompromisslosen Vision, der Energie und dem Spirit, den die Speicher-Tracks dieser Zeit transportieren. Pophistorisch eingeordnet war dieser Sound nicht nur die Antwort auf die jahrelange Verzärtelung durch Minimal, sie war auch das Resultat des großen Erfolges, den die Künstler und DJs der ersten KOMPAKT-Generation Anfang der Nuller Jahre hatten, und deshalb mit ihren schweren Kisten regelmäßig in die Welt hinaus reisten. Zahlreiche etablierte Clubs und Festivals waren entstanden und nicht wenige unter ihnen hatten KOMPAKT-Nächte oder Floors zum dauerhaften oder immer wiederkehrenden Programmpunkt gemacht: Panoramabar, Robert Johnson, Nitsa, Melt!, Sónar und Benicassim … die Liste war lang und die legendären Nächte immer noch etwas länger, meistens gingen sie mindestens bis zum Morgengrauen. Berauscht von sich selbst, den tanzenden Massen, befeuert von Alkohol und anderen Substanzen lieferte diese seinerzeit noch recht überschaubar diverse Bande von skinny young men einen einzigartigen Soundtrack ihrer beinahe täglichen und nächtlichen Realität. Charmant brutal, subtil sexuell, radikal schick: So jung kamen sie nie wieder zusammen.