Swing Ibero/ Nuin Don Disco/ Losoul

Peter Kremeier zählt ohne Zweifel zu den einflussreichsten Figuren der deutschen Housegeschichte. Neben Isolee und Roman Flügel war er der Eckpfeiler des noch jungen Playhouse Konglomerats und hat überdies einen der grössten Hits des Labels zu verantworten. "Lies", "Warriors", "You know" und allen voran das monumentale "Open Door". Selbst die Säulenheiligen auf der anderen Seite des grossen Teichs konnten sich seinem rauhen Funk von "Open Door" nicht entziehen. Daniel Bell lizensierte das 11-Minuten-Monster vom Fleck weg für sein Elevate Label. Aus der gleichen Schaffensphase stammen auch die beiden Tracks, die Michael Mayer für die dritte Veröffentlichung seines Liebhaberlabels "Immer" ausgewählt hat. "Swing Ibero" erschien 1997 als B-Seite der "Chunky Planetz EP" auf dem kleinen Frankfurter Label Research. Damals noch unter dem Namen Don Disco agierend, exerziert Kremeier über satte 13 Minuten die Kunst der abstrakten Hypnotik. Aus einem tiefen, relaxten Groove schält sich langsam ein Flangerhook, der immer wenn man denkt, dass es wilder nicht gehen kann, eben noch eine Ecke doller wird. Das Timing des Arrangements ist einfach unglaublich und hat auch 15 Jahre nach seiner Entstehung nichts von seinem brachialen Zauber eingebüsst. Ein wahres Juwel, behutsam gemastert und optimiert für die Tanzflächen von heute und morgen. Warum "Nuin" seit 1997 ein Schubladendasein fristen musste, ist geradezu unverständlich. Auf der Suche nach einer würdigen B-Seite für die Wiederveröffentlichung von "Swing Ibero" begab sich Kremeier auf eine Zeitreise in die Tiefen seines Archivs und fand glücklicherweise diesen bislang unveröffentlichten Killer. Auch "Nuin" bringt es auf stattliche 13 Minuten und braucht sich in Sachen Groove und Hypnose nicht hinter "Open Door" oder "Swing Ibero" zu verstecken. Wie Losoul hier mit einer Hand voll Elementen Magie verbreitet ist wirklich meisterhaft und die lange Geschichte des Rhein-Main-House ist um einen verlorenen Schatz reicher geworden.