Album artwork for Transsektoral

Transsektoral Barker & Baumecker

Release date: September 10, 2012
Cat No: OSTGUT LP11
Barcode: 880319533532
13,70 €
  • 8STrj2HqIPPp
  • release
2xLP
OSTGUT LP11
Sold Out
Techno comes in all shapes and sizes, and few recent outfits embody that truth more obviously than Berlin's Barker & Baumecker. One operates as Barker/Voltek and the other as nd_baumecker. Both solo projects exhibit unconventional takes on Techno inflected by the influence of other genres, from Glitch to Dubstep to Ambient and beyond. Judging from their output so far on Ostgut Ton, one gets the idea that these fellows know a lot about electronic music; their label debut “Candyflip” was a 9-minute opus spelled out in broken beats and trancelike tones, the kind of track that seems to reference a million different things in one coherent, confident statement. It should come as no surprise, then, that their debut album together is a many-sided prism reflecting different iterations of Techno from all angles. Titled “Transsektoral”, the album name refers to the duo's ambition to travel across the entire spectrum of electronic music. That's what they do on the LP, bridging a seemingly impossible gap between the dubby blobs of ambient opener “Sektor” to the effervescent bubbling of the epic closer “Spur,” like happy hardcore unravelled and disassembled into a soothing afterword worthy of someone like Dntel. What happens in between is nothing short of alchemy, or some other lost art, traversing all sorts of terrain without ever losing the plot. It's held together in part by the duo's keen grasp of sound design—they always work together in person, on an expansive set of hardware—so no matter what tunnel they're travelling down head-first, the sounds are always pristine, filled with unexpected details like hi- hats shoved into corners where you'd never expect them to fit. These are machinistic creations that swell with organic respiration and lush life, despite their artificial origins. The album jumps from garage-leaning bouncy house with “No Body” to exuberant tonnes-heavy off- kilter house (“Buttcracker”) where bubbles of caustic acid send the track into overdrive—yet none of these shifts quite feel like the gigantic stylistic leaps they represent. Instead, they're smoothed out into something altogether pleasant and listenable, the album itself sharing each track's own gentle sense of development and build-up. That's largely due to careful sequencing: for every stretch of twitchy funk like “Schlang Bang”— where hi-hats and snares swim against a sea of topsy-turvy basslines like in difficult backstrokes—or the pumping liquid grooves of “Trans_it,” there are brief but texturally rich interludes like the sleepy-eyed “Tranq,” which rumbles reassuringly below a palette of twinkling synths. The album has an ebb-and-flow that makes its eccentricities enjoyable rather than obnoxious. And eccentric it is, particularly on mid-album highlight “Crows” (reworked for the single “A Murder of Crows” earlier this year) where what sounds like a blaring horn fanfare lights the dark passage of rustling snares - a startlingly unexpected turn that quickly becomes natural. By the time we get to the end of the album, the simmer becomes nearly unbearable and finally boils over with the awe-inspiring “Silo,” the track that betrays the duo's Berghain heritage (Barker runs the club's Leisure System night, Baumecker is a booker for the club and long serving resident DJ there), where hissing hats get lost in a wringer of ropy vicegrip basslines and violent whiplash kick drums. It's almost the album's one concession to conventionality. Until you listen closer and notice that no element sounds untreated, that everything sounds elastic and oddly magnetic like the beat is violently snapping into place with each hit. It's a perfect distillation of the overall aesthetic that Barker & Baumecker reveal with “Transsektoral” —it makes perfect sense in execution, but put it on paper and it's nearly incomprehensible, not to mention sprawling. It's enough to make you wonder what kind of magic they did to put it together in the first place.
Techno gibt es in den verschiedensten Formen. Nur wenige Outfits verkörpern diese Wahrheit zur Zeit besser als die Berliner Barker & Baumecker. Bis vor kurzem war der eine noch als Voltek umtriebig, der andere seit jeher als nd_baumecker. Beide stehen für sich genommen bereits für eine unkonventionelle Sicht auf Techno, die den Einfluss anderer Genres – von Glitch, über Dubstep, bis zu Ambient und darüber hinaus – schon immer Willkommen geheißen hat. Ihr bisheriger Output auf Ostgut Ton vermittelt deutlich den Eindruck, dass die zwei eine Menge von elektronischer Musik verstehen. Ihr Debüt-Track „Candyflip“ ist ein neunminütiges Opus, das Broken Beats genauso dekliniert, wie es trance- ige Untertöne anschlägt, dabei noch eine Million anderer Dinge streift und dennoch als zusammenhängendes, selbstbewusstes Statement daher kommt. Darum sollte es kaum überraschen, dass ihr gemeinsames Debüt- Album nun als vielseitiges Prisma funktioniert, in dem sich Techno in einem Reichtum an Facetten bricht. Der Titel „Transsektoral“ verweist dabei auf den Anspruch des Duos, ein weites Spektrum elektronischer Musik zu vermessen. Und den Anspruch lösen sie ein, indem sie auf den ersten Blick unmöglich erscheinende Brücken schlagen: Vom dubbig-tropfenden Ambient des Openers „Sektor“ bis zum sprudelnden Epos „Spur“, das am Ende wie ein dekonstruierter Happy Hardcore-Track das besänftigende letzte Wort hat und jemandem wie Dntel auch nicht schlecht zu Gesicht gestanden hätte. Was zwischen diesen beiden Polen geschieht, ist nichts anderes als Alchemie, die sich einer Vielzahl an Zutaten bedient, ohne dabei jemals den Faden zu verlieren. Das Ganze wird durch ein feines Gespür für Sounddesign zusammengehalten. Barker & Baumecker haben es zum Prinzip erhoben, ihren umfangreichen Maschinenpark immer gemeinsam zu bedienen. Egal in welches schwarze Loch sie sich kopfüber stürzen – Ihr Sound bleibt immer makellos und reich an unerwarteten Details wie z.B. HiHats, die sich in Ecken tummeln, in denen man sie nie vermutet hätte. Trotz des artifiziellen Ursprungs strahlt hier jeder Bestandteil eine satte Lebendigkeit aus. Das Album springt von elastischem House mit Garage-Anleihen („No Body“) zum überschwänglichen, tonnenschweren „Buttcracker“, das in Acid badet, nur um danach noch einen Gang höher zu schalten. Und dennoch fühlen sich solche Sprünge nie wie die gigantischen, stilistischen Verlagerungen an, die sie eigentlich darstellen. Stattdessen wirken sie auf wundersame Weise rund und schlüssig, so dass sich der in jedem Track spürbare Sinn für Aufbau und Entwicklung ebenso über das gesamte Album spannt. Dieser Eindruck entsteht nicht zuletzt durch die wohlbedachte Abfolge der Tracks. Auf fordernde Passagen - wie etwa „Schlang Bang“, auf dem HiHats und Snares gegen einen Strom von überdrehten Basslines schwimmen; oder die flüssig-pumpenden Grooves auf „Trans_It“ – folgen kurze, mit üppigen Texturen ausgestattete Interludes wie z.B. „Tranq“, wo es unter einem Teppich aus funkelnden Synths beruhigend rumpelt. Das Album wird durch ein Prinzip von Ebbe und Flut zusammen gehalten und wendet was in den falschen Händen nicht funktionieren könnte, in eine überaus angenehme Exzentrik, die mit „Crows“ zur Mitte des Albums ihren Gipfel erreicht: In das düster anmutende, unterschwellige Brodeln schmettert plötzlich ein wie eine Horn- Fanfare klingendes Signal und verpasst dem Track eine unerwartete Wendung, die sich nach nur kurzer Zeit schon wieder völlig natürlich anfühlt. Je weiter das Album voran schreitet, desto mehr verdichtet sich die Spannung. Fast ganz am Ende entlädt sie sich dann doch und sucht sich ein Ventil im überwältigenden „Silo“ - ein Track der die Verbundenheit der Produzenten mit dem Berghain verrät (Barker ist hier verantwortlich für die Leisure-System-Nächte und Baumecker ist dort nicht nur Booker, sondern auch langjähriger Resident-DJ). Erst wirken die von zähen Basslines und peitschenden Kicks in die Mangel genommenen Hats wie die einzige Konzession an ein herkömmliches Verständnis von Techno. Hört man jedoch genauer hin, fällt auf, dass hier kein Element unbehandelt bleibt. Alles wirkt merkwürdig elastisch und magnetisch, ganz als ob sich der Beat mit jedem Schlag dehnt und dann an seinen Platz zurückschnellt. Der Track veranschaulicht essenziell, was für Barker & Baumeckers „Transsektoral“ auch im Ganzen gilt: In seiner praktsichen Umsetzung ergibt sich ein perfekter Sinn. Der Versuch aber, es in Worte zu fassen, ufert entweder aus, oder greift zu kurz und bleibt so zwangsläufig unverständlich. Bleibt zum Schluss nur die Frage, welcher Zauber am Werk war, um all dies tatsächlich zu verwirklichen.

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