Wintermute Phong Sui

"Musik ist ein Befehl!" rufst du aufgeregt und betrunken durch den Raum. Dein Gedanke steigt mit der warmen Luft empor, kondensiert und regnet in schwarzen Fäden auf gefärbtes Haar. Daraus entsteht ein Filz und den lese ich als: "Die Snare soll ganz trocken klingen, damit man die Maschine singen hört. Und die Gitarre soll an dieses andere Stück erinnern, damit niemand mehr alleine ist. Die Bassdrum muss schon laut sein, sonst geht es nicht. Und je künstlicher die Stimme ist, desto mehr kann man sich verwandeln. Das ist dann Musik!" Zehn Minuten später: Die Gläser auf dem Tisch platzen wie auf Kommando und es entsteht ein See aus giftigen Farben. Ein Herz öffnet sich und ein heisses Lachen beherscht die Szene. Ein Tänzer betritt die Bühne und tanzt im harten Licht. Aus dem Hintergrund ragt ein Stück wirklicher Wirklichkeit. Wir schauen gar nicht hin, sondern lassen uns unter die Tische fallen. Langsam werden wir zu Menschen und draussen wird es hell. "Hast du noch eine Zigarette?" fragst du mich. "Ja!" sage ich.