When we first heard from Emma Kollmorgen in 2021, she was singing about the complexity of romance with "You Are The" (KOM 446.1): "Love is scary as fuck!". On her debut EP "1243," released in March 2022, she presented us with a five-track suite of electronic pop bursting with hidden sensuality and intensity. The music formed an almost cinematic arc of tension that kept building from the brooding "Escape" to the driving "Taciturn," the somber sounds of "All The Wild Animals" and finally the tearful melancholy of "Home." "You Are The" also reappeared here and fits perfectly into the overall artistic picture.
On "1243" Kollmorgen managed to keep the different moods and textures of her voice, lyrics and music in wonderful balance. Now, with "1243 (Instrumental)", a complete version of the EP is released without the vocal and thus also without the textual, narrative level. A thoroughly exciting experiment in view of the conceptually so successful trinity of the original.
But as it is in art, if you leave one thing out, the effect of what remains is amplified. An effect that not only minimal techno knows. In the instrumental version of "1243", this process of how less becomes more is audible and palpable from the first note. Without her vocals, Kollmorgen's tracks stretch out like sublime landscapes that seem to reach endlessly to the horizon. The music now reveals an even clearer cinematic dimension. This happens particularly impressively in the track "Taciturn." One feels reminded of a science fiction soundtrack, underpinned by broken beats and heavy and melancholic strings.
Als wir 2021 das erste Mal von Emma Kollmorgen hörten, besang sie mit "You Are The" (KOM 446.1) die Komplexität von Romantik: "Liebe ist verdammt beängstigend!". Auf ihrer Debüt-EP "1243", die im März 2022 erschien, präsentiert sie uns eine fünf Tracks umfassende Suite von elektronischem Pop, der vor verborgener Sinnlichkeit und Intensität nur so strotzte. Die Musik bildete einen geradezu cineastischen Spannungsbogen, der sich vom grüblerischen "Escape" über das treibende "Taciturn", die düsteren Sounds von "All The Wild Animals" und schließlich die tränenreiche Melancholie von "Home" immer weiter aufbaut. Auch "You Are The" tauchte hier wieder auf und fügte sich perfekt in das künstlerische Gesamtbild ein.
Auf "1243" gelang es Kollmorgen, die unterschiedlichen Stimmungen und Texturen ihrer Stimme, ihrer Texte und der Musik in wunderbarer Balance zu halten. Nun erscheint mit “1243 (Instrumental)” eine komplette Version der EP ohne die stimmliche und damit auch ohne die textliche, erzählerische Ebene. Ein durchaus spannendes Experiment angesichts der konzeptionell so gelungenen Dreieinigkeit des Originals.
Doch wie das so ist in der Kunst, lässt man das eine weg, verstärkt sich die Wirkung dessen, was übrig bleibt. Ein Effekt, den nicht nur Minimal Techno kennt. In der instrumentalen Version von "1243" ist dieser Prozess, wie aus weniger mehr wird, vom ersten Ton an hör- und spürbar. Ohne ihren Gesang dehnen sich Kollmorgens Tracks aus wie erhabene Landschaften, die sich scheinbar unendlich bis zum Horizont erstrecken. Die Musik enthüllt nun eine noch deutlichere kinematographische Dimension. Besonders eindrucksvoll geschieht dies im Track “Taciturn”. Man fühlt sich an einen Science-Fiction-Soundtrack erinnert, untermalt von gebrochenen Beats und schweren und melancholischen Streichern.