Total Superpitcher Superpitcher

Superpitchers erste Sichtung bei Kompakt war auf der zweiten Total-Compilation mit der dezenten Schönheit von „Shadows“. Aksel Schaufler (a.k.a. Superpitcher) wurde bald zum Synonym für eine bestimmte Art von Kompakt-Musik: Elegant, romantisch, raffiniert, aber auch riskant und aufregend, Superpitcher-Produktionen ziehen die Zuhörer in ihren Bann und entführen sie in Schauflers Welt. Und man kann die vielen Stimmungen von Superpitcher bestens anhand seiner Beiträge zur Total-Reihe darstellen; „Baby’s On Fire“ zum Beispiel von Total 4 leiht sich eine Strophe von Brian Eno, wiederholt sie als hypnotischen Refrain und legt ihr einem dröhnenden Glitzer-Beat unter.

„Mushroom“ aus dem darauffolgenden Jahr ist einer von Schauflers kultigsten Tracks, ein trippiges Stück melancholischen Techno, ein nebliger, frühmorgendlicher Folksong für die Tanzfläche. Spätestens mit „Disko! (You Don’t Care)“ und „Lapdance“ werden die Dinge zutiefst düster – die Staccato-Vocal-Edits und die morphende, quetschende Elektronik des ersteren treffen auf die surrealen Gesänge und das tiefe Stampfen des letzteren. Da ist die nachdenkliche, sanfte Piano-Phrase, die durch „Tell Me About It“ klingt, mit einer Aaliyah-ähnlichen Stimme, die über die Haut des Songs weht; Spult ein Jahrzehnt vor, und das ausgehöhlte Glockenspiel und die flüsternde Blockflöte von „Freiherr“ wippen vor Eurem geistigen Ohr, psychedelisch und wahnsinnig.

Im Kern der Superpitcher-Musik liegt jedoch immer etwas Verführerisches. Sein sinnliches Gleiten ist anders als alles andere in der Tanzmusik. Inspiriert von Schauflers musikalischen Vorlieben – Reggae, Glam, englischer Pop der 80er – nimmt Schaufler das räumliche Delirium, die glitzernden Bewegungen und den selbstbewussten Charme jedes dieser Genres und stellt sie in den Dienst seiner einzigartigen Vision, einer nächtlichen Intimität , mit einem kleinen, sanften Surrealismus auf dem Weg. Totale Hingabe.